Delegieren ist nicht einfach. Gerade in der Pflege gibt es die unterschiedlichsten Ausreden, welche gegen Delegation sprechen. Nur einige Beispiele von Pflegefachkräften:
- «Ich will nicht Chef sein.»
- «Der Patient verdient eine Pflege aus einer Hand – von mir.»
- «Es beschäftigt mich ein ungutes Gefühl, wenn ich Routinearbeiten beim Patienten abgebe.
- «Wenn ich die Grundpflege abgebe, sehe ich den Patienten ja kaum; wie soll ich so die Verantwortung tragen?»
Im Sinne eines Skill- und Grade-Mixes ist Delegation jedoch wichtig und muss von Abteilungsleitenden und Leitenden des Pflegediensts eingefordert werden.
Im Rahmenlehrplan der höheren Fachschule für Pflege ist «Organisation und Führung» bereits fixer Bestandteil und somit in die Ausbildung integriert. Gerade bei jüngerem Personal müsste dieses Wissen daher vorhanden sein. Ältere Pflegefachfrauen und -männer sind allenfalls froh um eine Schulung zum Thema «Führung».
Konkret steht im Rahmenlehrplan:
Die dipl. Pflegefachperson HF übernimmt die fachliche Führung im Bereich der Pflege. Sie nimmt berufspädagogische Aufgaben wahr. Sie arbeitet effizient mit Fachpersonen intra- und interprofessionell zusammen.
- Die dipl. Pflegefachperson HF trägt aktiv zur konstruktiven intra- und interprofessionellen Zusammenarbeit bei.
- Die dipl. Pflegefachperson HF koordiniert vorhandene Ressourcen und setzt diese adäquat und effizient ein.
- Die dipl. Pflegefachperson HF analysiert in der eigenen Institution bzw. in der eigenen Organisationseinheit die Organisationsabläufe und gestaltet diese mit.
- Die dipl. Pflegefachperson HF übernimmt fachliche Koordinations-, Delegations-, Anleitungs- und Überwachungsaufgaben innerhalb des intraprofessionellen Teams.
Nur wenn Pflegefachpersonen delegieren, funktioniert der notwendige Pflegewandel. Und diese Veränderung ist Basis für eine exzellente Pflegezukunft.